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Projekt "mim Löffali ga störa":

Ich beschäftige mich zur Zeit mit der Arbeit, dem Leben und den Ahnen meiner Grossmutter - Anny Casty-Sprecher. Mein Nani lebte von 1907-1990. Als Pfarrerstochter in Küblis malte und zeichnete sie schon zu Jugendzeiten. Danach besuchte sie die Ecole des beaux arts in Genf. Mit drei Kindern zu Kriegszeiten hörte sie jedoch auf mit Malen und Zeichnen und machte dann in der Freizeit noch Aquarelle oder grafische Arbeiten wie etwa für den Turnverein. 1992 (nach ihrem Tod) machte mein Grossvater eine Ausstellung mit vielen Werken meiner Grossmutter im Rosengarten in Grüsch. Auch ist ein Ausstellungsbuch entstanden mit dem Verzeichnis ihrer Arbeiten.

Sie malte vor allem Landschaften in Öl und Aquarell. Was mich schon als Kind an Ihren Bildern faszinierte, waren die Farben: blaue Schatten, gelbes Licht, blauer Schnee und rote Schatten. Rückblickend, nach eigenem Kunststudium, kann ich sagen, dass meine Grossmutter vom Expressionismus beeinflusst war.

Mein Neni (Grossvater) hat mir zu Weihnachten 1992 ein Buch geschenkt mit den Arbeiten meines Nanis. Irgendwann hatte ich die Idee, zu den Orten zu gehen und die Bilder im „JETZT“ mit der Technik (Fotografie) von damals aufzunehmen und in einen Arbeitszyklus einfliessen zu lassen.

Zum Titel „mim Löffali ga störa“: Ich habe mein Nani geliebt. Lange Zeit, vor allem nach dem frühen Tod meiner Mutter 1996, hatte ich ziemliche psychische Krisen. Ich war verwirrt, traurig und hatte keinen Überblick über mein Leben. Auch sind enorm viele Arbeiten entstanden, die ich vorest nicht einordnen konnte. Als ich aber letztes Jahr ein Buch über meine Arbeit der letzten 20 Jahre gemacht habe, wurde mir ganz vieles bewusst. In den Vordergrund trat anstelle der Selbstzweifel und des Hasses auf das Leben plötzlich die Liebe! Die Liebe zu meiner Familie, zu meiner Arbeit und zu mir Selbst. In diesem Zusammenhang kam auch die Erinnerung wieder, welche ich fast 20 Jahre verdrängt habe. „Muascht aber mim Löffali ga störa“ hat mein Nani immer gesagt, wenn ich als Kind einen Zucker in den Tee tat... ich sehe es als Sinnbild: Sinnbild für meine Arbeit in der Dunkelkammer (Auflösen von Salzen in Wasser, in der Vergangenheit graben, etc.)

Im Moment finde ich es extrem spannend zu sehen, wie meine Ahnen gelebt haben. Ich sammle Fotos und Texte und Briefe.

Kürzlich habe ich ein Büchlein von meinem Urneni (Pfarrer F. Sprecher von Küblis) gefunden: Elementarkatastrophen und abnorme Witterung insbesondere im Prättigau. Es hat mich auf die Idee gebracht, dass das Wetter schon vor hundert Jahren eine Rolle gespielt haben muss. Wie auch heute. Auch sehe ich das Wetter, den Schnee und die Sonne als grossen Teil in der Arbeit meines Nanis. Sie war einerseits darauf angweiesen, dass es nicht regnete beim Malen und Aquarellieren vor Ort und andrerseits interessierte sie sich für das Licht und die Farbe der Natur, welche sie dann in ihrer eigenen Sprache ausdrückte.

Mich interessiert das Poetische in der Landschaft. Heisst, die Landschaft und Natur in Ruhe darzustellen, ohne Autos, ohne Technik, ohne Wolkenkratzer. Einen alten Baum betrachten. Durch sein Geäst in die Weite oder den Himmel blicken, dem Wolkenspiel zusehen, wenn es windig ist, etc. Die Gefühle auf die Natur abstimmen. Und umgekehrt. Was meine Grossmutter (Nani) mit den Farben machte, versuche ich mit dem Titel und der Technik der Fotoemulsion verbunden mit Farbe darzustellen. Eine künstlerische Sprache finden für ein menschliches und natürliches Gefühl ist mein Ziel.

Im Zusammenhang mit der Technik und dem Fortschritt ist mir über die letzten Jahre etwas bewusst geworden. Ich liebe das Alte. Ich möchte bewusst machen, dass es auch mit weniger geht. Wie früher. Ich fand lange nicht heraus, was ich eigentlich sagen möchte. Doch im Moment ist es für mich sehr klar. In Bildern etwas allgemein Verständliches ausdrücken. Gefühle. Aufzeigen, was allgegenwärtig ist: z.B. ein Gewitter – es drückt die Macht der Natur aus. Genauso wie Sonnenschein die Wärme spiegelt und der Schnee die Decke und den Schutz bildet.

Für mich ist es ein Zeichen von Menschlichkeit, Natürlichkeit verbunden mit Vergänglichkeit und Ewigkeit. Das Leben.

 

Gegegenüberstellung des Aquarells von meiner Grossmutter von um 1930 und meinem s/w-Abzug 2017

Pläviggin Ölbild von Anny Casty Sprecher um 1930 vs Digitalfoto 2017

Heinzen anno 1930 - vs - Heuballen anno 2017 - Ölbild vs Digitalfotografie

Ringtolensee Aquarell anno 1930 vs 5.Okt 2017 Digitalfoto

Kurfirsten , Vilan, Sassauna - anno 1930 Ölbild Nani vs. Carla Digital 2017

Pläviggin im Winter um 1930 Ölbild von Nani vs 2018 Carla digital

Heuteiler Nani 1930 vs Carla 2018

Saaser Calanda - Nani um 1930, Öl - vs Carla 2018 Pigmenta auf Holz (Ausschnitt)

 

Landquart im Schnee:

Fotoemulsion und Pigmente auf Holz, je 45 x 30 cm (Jan-März 2017)

 

 

 

Lieber Baum,

19. Januar 2017

 

 

"trees are shining in my dreams, small eyes ar looking like gleams..." (Auszug aus Gedicht on the road, 2004, Carla Trachsler)

15. Januar 2017

 

 

der Klang des Schnees

14. Januar 2017

 

 

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